Vertrauen schafft Werte

Human-Kremationsanlagen

Die Kremation wird weltweit von den meisten Gesundheitsämtern als die hygienischste Form der Bestattung angesehen. Steigendes Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein hat dazu geführt, dass sich der Anteil an Feuerbestattungen innerhalb der letzten Jahre beträchtlich erhöht hat. Neben den Aspekten des Umweltschutzes, die in Deutschland in der 27. Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung (27. BIm-SchV) festgelegt sind, wurden unter der Mitwirkung von RUPPMANN in der VDI-Richtlinie 3891 Regeln zu Konzeption und Betrieb von Krematorien entwickelt.

Den darin verankerten Anforderungen wird RUPPMANN mit drei verschiedenen Ofensystemen voll und ganz gerecht:

Etagenofen

Der Etagenofen ist das leistungsfähigste RUPPMANN-System und mittlerweile am weitesten verbreitet. Im Wesentlichen zeigen sich seine Stärken durch folgende Merkmale:

  • Für die drei Kremierungsphasen Hauptverbrennung, Mineralisierung und Aschekühlung besitzt der Etagenofen übereinander angeordnete Ofenbereiche (Etagen), die über Drehplatten voneinander getrennt sind. Bei deren Betätigung gelangt der Verbrennungsrückstand aus jeder Phase durch bloße Schwerkraft in den nächsten Bereich.
  • Der Aufbau des leistungsfähigen Ofens benötigt ein Gebäude mit zwei Etagen, wobei die Beschickung der Särge in der oberen und die Entnahme der abgekühlten Asche in der unteren Etage erfolgen.

Flachbettofen

Ein Flachbettofen kommt dort zum Einsatz, wo das Gebäude nur eine Etage zulässt. Die Verbrennung erfolgt hier auf einer sogenannten Herdplatte (Flachbett), die nach Abschluss der Hauptverbrennung beräumt wird. Aus Gründen der Pietät erfolgt die Beräumung von Hand mittels eines dafür vorgesehenen Werkzeugs. So kann diese unabhängig vom Verschleißzustand der Herdplatte rückstandsfrei sichergestellt werden.

Da die Verbrennung auf einem Flachbett (Herdplatte) erfolgt und demzufolge nicht von unten mit Verbrennungsluft beströmt werden kann, dauert die Kremation im Vergleich zum Etagenofen etwas länger. Die Mineralisierung und Aschekühlung erfolgt in einer gemeinsamen Kammer, die in der ersten Hälfte eines Zyklus aktiv mineralisiert und in der zweiten Zyklushälfte gekühlt wird.

Kompaktofen

Der Kompaktofen verbindet die Leistungsfähigkeit eines Etagenofens mit einem geringeren Höhenbedarf der unteren Etage. Dadurch eignet sich dieses Ofensystem besonders gut auch für den Einbau z.B. in historischen Altbauten. Wie beim Etagenofen besitzt auch der Kompaktofen für die drei Einäscherungsphasen Hauptverbrennung, Mineralisierung und Aschekühlung voneinander getrennte Zonen. Lediglich die Überführung von der Hauptverbrennung in die Mineralisierungskammer muss beim Kompaktofen durch Handeingriff erfolgen.

Elektroofen

Durch unsere Kooperation mit unserem schweizerischen Partner Bürge + Fischer AG konnten wir unser Produktportfolio durch die vor allem in der Schweiz bewährte Elektroofentechnologie ergänzen. Diese Technologie wird in Zusammenarbeit ständig weiterentwickelt und auf die heutigen Marktanforderungen immer weiter angepasst.

Die Anforderungen an das Gebäude zum Einbau eines Elektroofens sind nahezu identisch denen des Kompaktofens, da die prinzipielle Bauart sehr ähnlich ist. Durch die rein elektrische Beheizung ist der Aufheizvorgang jedoch frei jeglicher Abgasverluste, wodurch sich selbst im Einschichtbetrieb Energieverbräuche erzielen lassen, die bei gasbeheizten Öfen nur im Mehrschichtbetrieb erreicht werden.

Etagenofen Flachbettofen Kompaktofen Elektroofen
Aufbau
Beschickung Bodenversenkte vollautomatische Sargeinfahrmaschine Bodenversenkte vollautomatische Sargeinfahrmaschine mit Sargaufnahme-Schwenkern Bodenversenkte vollautomatische Sargeinfahrmaschine Bodenversenkte vollautomatische Sargeinfahrmaschine
Veraschungszonen
  1. Hauptbrennkammer (HK)
  2. Mineralisierungskammer (MK)
  3. Aschekühlkammer (AK)
  1. Hauptbrennkammer (HK)
  2. Mineralisierungs- und Aschekühlkammer (MAK) (gemeinsam)
  1. Hauptbrennkammer (HK)
  2. Mineralisierungskammer (MK)
  3. Aschekühlkammer (AK)
  1. Hauptbrennkammer (HK)
  2. Mineralisierungszone (MZ)
  3. Aschekühlkammer (AK)
Sargauflage Rostbauweise Herdplatte Rostbauweise Rostbauweise
Mineralisierung Eigene Mineralisierungskammer (aktiv beheizt) Die Mineralisierung der Asche erfolgt im Mineralisierungs- und Aschekühlbereich während der ersten Hälfte eines Einäscherungszyklus durch aktive Befeuerung mit dem Mineralisierungsbrenner Die Mineralisierung der Asche erfolgt in einer nach oben offenen Mineralisierungskammer mit eigenem Unterstützungsbrenner (Mineralisierungsbrenner) Die Mineralisierung der Asche erfolgt in einem geschützten Bereich, jedoch unter der Einwirkung der Strahlung aus der Hauptbrennkammer.
Aschekühlung eigener Aschkühlbereich mit passiver Belüftung mit dem Abschalten des Mineralisierungsbrenners beginnt die Phase der Aschekühlung durch passive Belüftung eigener Aschekühlbereich mit passiver Belüftung eigener Aschkühlbereich mit passiver Belüftung
Anforderungen an das Gebäude
  • 2-geschossiges Gebäude notwendig
  • Fundamentwanne für Unterflurkanal
  • Ein eingeschossiges Gebäude ist ausreichend
  • Bei besonders schwierigem Baugrund kann auch auf einen Unterflurkanal verzichtet werden.
  • 2-geschossiges Gebäude zwar notwendig, jedoch eignet sich die Kompaktbauweise für Gebäude mit niedrigem Kellergeschoss
  • Fundamentwanne für Unterflurkanal
Sargbeschränkungen keine (ofentypabhängig) keine keine (ofentypabhängig) maximal 200 kg
Bewertung
Dauer eines Einäscherungszyklus mit vollständigem Ausbrand der Asche Durch den Sargauflagerost ist eine gute Beströmung des Sarges mit Verbrennungsluft gegeben. Durch die Trennung in 3 Veraschungszonen wird eine Zykluszeit ca. 60 min/EÄ erreicht. Bauartbedingt kann der Sarg nicht von unten mit Verbrennungsluft beströmt werden, wodurch die Hauptverbrennung eine Nennzeit von > 60 min/EÄ erfordert. Durch den Sargauflagerost ist eine gute Beströmung des Sarges mit Verbrennungsluft gegeben. Durch die Trennung in 3 Veraschungszonen wird eine Zykluszeit ca. 60 min/EÄ erreicht. Durch den Sargauflagerost ist eine gute Beströmung des Sarges mit Verbrennungsluft gegeben. Durch die Trennung in 3 Veraschungszonen wird eine Zykluszeit ca. 60 min/EÄ erreicht. Voraussetzung ist ein korrekt vorgeheizter Ofen.
Ausbrandergebnis bei vergleichbarer Zykluszeit Sehr gut, da die Verweilzeit der Verstorbenen bis zu ihrer Veraschung im Ofen am längsten ist (drei Zyklen durch drei Veraschungszonen). Das Ausbrandergebnis hängt vom Betreiber ab, in dessen Ermessen es liegt, wann die Herdplatte beräumt wird. Da Mineralisierung und Aschekühlung in einem gemeinsamen Zyklus erfolgt, muss für eine vergleichbare Verweilzeit die Zykluszeit verlängert werden. Sehr gut, da durch die gute Versorgung des Unterrost-Bereiches eine besonders gute Vormineralisierung bereits vor dem Abziehen der Rückstände in die Mineralisierungskammer erfolgt. Durch die gute Luftversorgung des Unterrost-Bereiches erfolgt eine gute Vormineralisierung bereits vor dem Abziehen der Rückstände in den Mineralisierungs- Aschekühlbereich.
Erforderliche Handeingriffe nach Zyklusende
  • kein manuelles Eingreifen erforderlich

Die Überführung der Veraschungsrückstände in die jeweils nachfolgende Veraschungszone erfolgt über Schwerkraft durch automatisierte Betätigung der die Zonen trennenden Drehplatten.

  • Entnahme der Asche
  • manuelles Beräumen der Herdplatte in die Mineralisierungs- und Aschekühlkammer

Optional kann eine Beräumung der Herdplatte auch automatisiert erfolgen. Die Qualität dieses Vorgangs (Trennung der Aschen) hängt jedoch stark vom Zustand des Herdbodens ab.

  • Entnahme der Asche
  • manuelles Beräumen der Ascheauffangrinne in die Mineralisierungskammer (gegenüber dem Flachbettofen ist dieser Bereich schmaler, so dass dieser Vorgang deutlich schneller und einfacher ist)

Der weitere Übergang der Veraschungsrückstände in die Aschekühlzone erfolgt über Schwerkraft durch automatisierte Betätigung der trennenden Drehplatte.

  • Entnahme der Asche
  • manuelles Abziehen der Asche aus der Mineralisierungszone in die Ascheauskühlkammer und Beräumen der Ascheplatte in die Mineralisierungszone (gegenüber dem Flachbettofen ist dieser Bereich schmaler, so dass dieser Vorgang deutlich schneller und einfacher vollzogen werden kann)
  • Entnahme der Asche
Max. jährliche Einäscherungskapazität > 4.000
3-Schichtbetrieb möglich
> 3.000
3-Schichtbetrieb möglich
> 4.000
3-Schichtbetrieb möglich
2.000 – 3.000
max. 2-Schichtbetrieb
Energieverbrauch je Einäscherung (Richtwerte für Ofensystem) Energieträger:          Erdgas
1-Schichtbetrieb:     ca. 180 kWh
2-Schichtbetrieb:     80 – 120 kWh
3-Schichtbetrieb:     30 – 80 kWh
Energieträger:          Erdgas
1-Schichtbetrieb:     ca. 220 kWh
2-Schichtbetrieb:     100 – 180 kWh
3-Schichtbetrieb:     80 – 120 kWh
Energieträger:          Erdgas
1-Schichtbetrieb:     ca. 180 kWh
2-Schichtbetrieb:     80 – 120 kWh
3-Schichtbetrieb:     30 – 80 kWh
Energieträger:          Strom
1-Schichtbetrieb:     ca. 25 kWh
2-Schichtbetrieb:     < 10 kWh